Kuba-Hilfe
Pate werden
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Eine unvergessliche Zeit

Patin Claudia Müller verbrachte zwei Monate lang im Projekt




Patin Claudia Müller wurde von Vodafone für zwei Monate freigestellt, um in den Projekten der Bernhard Adolph-Stiftung in Kuba mitzuarbeiten. Hier ihr Reisebericht:

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ank meines Arbeitgebers, der den Einsatz für humanitäre Projekte unterstützt, hatte ich die Möglichkeit, über zwei Monate lang die Projekte der Kuba Hilfe direkt vor Ort in Havanna kennenzulernen. Ich kannte das Land und die Umstände schon ein wenig, daher lag es mir besonders am Herzen, hier eine Organisation zu finden. Die Bernhard Adolph-Stiftung ermöglichte dies, und die dort gesammelten Erfahrungen und Eindrücke möchte ich nicht mehr vermissen.

Ich lernte so beide Kindergärten in Havanna Vieja und Párraga sowie die laufenden Projekte der Kuba-Hilfe kennen. Mich beeindruckte sofort, was dort durch die Stiftung unter oftmals schwierigen Bedingungen für die Familien und Kinder auf die Beine gestellt wird.
Die Verantwortlichen vor Ort und die Leiterinnen der Kitas machen eine wundervolle Arbeit und organisieren mit viel Einsatz die Projekte und Freizeit-Aktivitäten für die Kinder und alle Zusammentreffen der Familien und Kinder mit ihren Paten.

Ich konnte oftmals miterleben, wie die Päckchen der Paten übergeben wurden, was wahrlich immer ein großes Fest für die Kids war. Durch den längeren Aufenthalt lernte ich zusammen mit den Sozialarbeiterinnen Marianela und Yirmara mehrere Familien und deren Lebensumstände kennen – Erlebnisse, die für mich persönlich immer sehr prägend waren.

Umso erfreulicher was es zu sehen, wie den Familien durch die Patenschaften geholfen wird und für uns meist selbstverständliche Dinge angeschafft werden können. Viele Kinder haben kein eigenes Bettchen, oder es fehlt an Küchenutensilien etc., meine Familie hatte sich zum Beispiel riesig über einen neuen Standmixer gefreut, eine andere Familie konnte sich somit endlich ein neues Sofa anschaffen, da es auf dem alten kaum mehr möglich war zu sitzen.

Die Hilfe der Paten kommt direkt an, und besonders hat mir gefallen, dass der persönliche Kontakt und Austausch zwischen Paten und Familie wirklich so nah stattfinden kann. Die Paten können sich ein Bild vor Ort machen, und das gegenseitige Kennenlernen zwischen den Kindern und Paten ist für beide Seiten ein spannendes, unvergessliches Erlebnis.

Für mich selbst war die Zeit im Kindergarten zudem super spannend. Die Kinder fühlen sich hier sichtlich wohl und erleben dort eine unbeschwerte Zeit, im Vergleich zu den oft schwierigeren Verhältnissen zu Hause. Mit viel Liebe zum Detail unterstützen die Projekt-Leiterinnen und Ordensschwestern die Familien, helfen bei Problemen und sind oft ein wichtiger Anker.

Ich half in der Kindergarten-Gruppe mit meinem Patenkind Leandro und hatte so die Möglichkeit, ihn fast täglich zu sehen und noch besser kennenzulernen. So wuchs natürlich das Vertrauen, und wenn ich ihn mal zufällig mit den Eltern auf der Straße traf, war die Freude immer groß. Leandro lebt nun schon seit längerer Zeit mit seiner Mutter in einer Art "Notunterkunft", da das Gebäude der Familie eingestürzt ist. Bislang wurde ihnen noch keine neue Unterkunft zur Verfügung gestellt, so wohnt die Familie mit Kleinkind in einem Raum ohne Küche und Fenster und teilt sich ein Etagenbad mit vielen anderen Familien dort. Alles in einem sehr schlechten Zustand. Für uns meist unvorstellbar, und ich hoffe, dass die Familie bald in ein neues Zuhause umziehen kann.

Die ganze Kindergarten-Gruppe ist so ein quirliger, fröhlicher Haufen. Ich wurde dort mit großer Neugierde und Herzlichkeit empfangen und in den Tagesablauf integriert. Ich hatte jeden Tag große Freude, dort hinzugehen. Eines der Highlights war die gemeinsame Weihnachtsfeier der beiden Kindergärten mit allen Projektkindern im botanischen Garten und einem tollen bunten Programm. Im Vorfeld konnte ich nochmal miterleben, wie herausfordernd es manchmal sein kann, bestimmte Dinge ausfindig zu machen oder zu organisieren. Um zum Beispiel einfache Papplöffel und Trinkbecher für die Kinder zu finden, gingen so ein paar Stunden um. Dies verdeutlicht nochmal, wie anders und schwierig der Alltag hier aussehen kann und dass man eben nicht mal schnell auf den Bestell-Button klicken kann.

Ich kann nur sagen, dass durch die Organisation hier viele wunderbare Sachen für die Kinder passieren und jede einzelne Patenschaft große Hilfe leistet. Vielen Dank an die Kuba-Hilfe für diese großartigen Einblicke!

Claudia Müller, München